Leseprobe

Dein Weg

Wie oft schaust du auf deinem Weg nach rechts oder links? Wie oft siehst du, wer vor dir läuft? Wer schon wei-ter ist als du? Wer mit mehr Leichtigkeit geht? 

Manchmal kommt es dir so vor, als wenn du drei Schritte vor und wieder zwei zurück gehst? Als wenn dir nicht nur Steine, sondern ganze Gebirgsketten in den Weg gelegt werden? 

Vielleicht ist es an der Zeit, einfach mal stehen zu blei-ben. Nur für einen Moment. 
Schau mal zurück: Das ist die Strecke, die du bereits ge-gangen bist. Schau mal genau hin, was für ein Kraftakt das war. Es ging auch nicht immer geradeaus. Es ging mal links und mal rechts ab. Manchmal bist du in eine Sack-gasse gelaufen. Manchmal hast du einen kleinen Schlen-ker gemacht. Doch du bist hier oder? 
Jede Sackgasse hat dich weitergebracht. Ohne sie wärst du um eine Erfahrung ärmer. 
Jeder Schlenker hat dich besser gemacht und jeder Stein stärker. 
Es ist vollkommen egal, wie die anderen laufen. Es ist vollkommen egal, wie schnell oder wie langsam jemand geht. 
Niemand geht deinen Weg in deinen Schuhen. Du gehst auch nicht in den Schuhen der anderen. 
Halte Inne und atme tief ein. Dein Weg, er ist nicht selbstverständlich. DU bist nicht selbstverständlich. Du gehst. Doch du darfst nicht vergessen, ab und zu stehen zu bleiben, Pausen zu machen. Die Umgebung zu be-trachten. Deine Spuren hinter dir zu ehren. Dich zu fei-ern. 
Schau voller Liebe und Demut auf deinen Weg. Manchmal gehst du allein, manchmal hast du Begleitung. Manchmal läuft es sich völlig von allein, manchmal ist es sehr an-strengend. 
In dem Moment, in dem du stehen bleibst, innehältst. mach dir klar, dass du weitergehst. Du bleibst nicht ste-hen, du gehst, immer in deinem Tempo. In dem einzig richtigen Tempo.